Was ist Hypnose eigentlich?
Hypnosetherapie ist ein außerordentlich schnelles und hocheffektives Psychotherapieverfahren, dessen Wirksamkeit in mehr als 200 wissenschaftlichen Studien belegt ist. Anders als andere Psychotherapie-Verfahren findet die Hypnosetherapie nicht im Wachzustand, sondern im Zustand einer hypnotischen Trance statt. Möchten Sie mehr erfahren?
Was heißt dies nun genau? Hypnose leitet sich aus dem griechische Wort ”hypnos” ab, was zu Deutsch „Schlaf“ bedeutet. Jedoch handelt es sich bei der Hypnose nicht wirklich um einen Schlaf, wie Sie ihn kennen. Es ist vielmehr dem Zustand zwischen dem Schlaf- und dem Wachbewusstsein ähnlich. Bei der hypnotischen Trance handelt es sich vor allem um einen gelösten, entspannten und angstfreien Zustand, der neben einer veränderten Selbstwahrnehmung mit mehr Fantasie und Kreativität, sowie mit einem verbesserten Vorstellungsvermögen verbunden ist. Oftmals treten neben den Bildern der Vergangenheit auch Wunschbilder oder Ideen und Gedanken in Erscheinung, die den betreffenden Menschen zu diesem Zeitpunkt stark beschäftigen. Tranceerleben ist teilweise auch mit einer veränderten Zeitwahrnehmung verbunden. Während man im normalen Bewusstseinszustand immer verschiedene Reize gleichzeitig wahrnimmt, ist in hypnotischer Trance die Wahrnehmung auf eine gezielte, bestimmte Wahrnehmung oder Vorstellung gerichtet, so dass man die restliche Umgebung mehr oder weniger aus dem Auge verliert. Außenreize werden zunehmend unwichtiger und treten in den Hintergrund.
Etwas „wie in Trance“ zu tun, ist also ein ganz alltäglicher Zustand. Wir Menschen sind mehrfach am Tag in ”Hypnose”, zum Beispiel jeden Morgen beim Erwachen, also in dem Zustand zwischen Wachbewusstsein und Schlaf, beim Joggen, beim Lesen eines spannenden Buches oder bei einer konzentrierten Arbeit. Das Gehirn sendet dann die so genannten Alphawellen aus (Frequenz zwischen 8 und 14 Hertz). Dies ist genau der Zustand, der auch in einer hypnotischen Sitzung gewöhnlich erreicht wird. Im Bereich der Delta- und Thetawellen (unter 8 Hz) befinden wir uns im natürlichen Schlaf. Dieser Bereich kann durch Hypnose nur in seltenen Fällen erreicht werden. Bei der medizinischen oder psychotherapeutischen Anwendung wird diese Fähigkeit zur „Alltagstrance“ sehr stark und so gezielt gefördert, dass sie zur Lösung körperlicher und/oder seelischer Probleme eingesetzt werden kann. Hypnotische Trance ist mit einer Beruhigung und Harmonisierung der inneren Rhythmen verbunden. Es stellt sich eine ruhige, regelmäßigere und langsamere Atmung ein und eine ausgeglichene Herz-Kreislauf-Aktivität (Herzfrequenz, Blutdruck). Der Muskeltonus des gesamten Körpers vermindert sich, die Blutgefäße erweitern sich. Die Auslösbarkeit einiger Reflexe ist vermindert, das Blutbild ist verändert und der Stresshormonspiegel sinkt.
Hypnose das Tor zum Unterbewusstsein!
Im Zusammenhang mit Hypnose wird immer wieder das Unterbewusstsein erwähnt, und wie wichtig es ist, mit dem Unterbewusstsein in Kontakt zu treten, um eine bestimmte Veränderung möglich zu machen.
Doch was genau ist eigentlich das Unterbewusstsein und welches Verhältnis hat es zu unserem Bewusstsein? Ist es wirklich so wichtig und so mächtig, wie immer behauptet wird oder ist es vielleicht hoffnungslos überbewertet? Sollte man sich wirklich einmal damit beschäftigen oder kann man es eigentlich getrost vernachlässigen?
Um das Unterbewusstsein besser einschätzen zu können, sollte man zuerst einmal über die Relationen in unserem Inneren nachdenken und welche Dimensionen was in uns einnimmt. Unser Gehirn verarbeitet in der Sekunde Vierhundert Milliarden Bit an Informationen. Das ist eine Vier mit elf Nullen! Höchst Spannend ist nun der Anteil, den unser Bewusstsein davon einnimmt: 2000 Bit. Das sind 0,00000005 % vom Gesamten.
Diese Zahlen sind schon so weit weg von unserer regulären Vorstellungkraft, dass wir sie einmal in eine bildhafte Sprache übersetzen sollten, um sie ein wenig plastischer werden zu lassen: Wenn das Unterbewusstsein einem Turm mit einer Höhe von zweitausend Kilometern entspräche, dann wäre unser Bewusstsein ein kleines schillerndes Lichtlein von einem Zentimeter Höhe. Anschaulich ist auch der Vergleich von 20 Tonnen zu einem Gramm. Das ist tatsächlich ziemlich genau die Relation von einem ausgewachsenen Elefanten zu einer (zugegebenermaßen wohl genährten) Fliege. Und die Fliege, die hin und wieder auf dem Kopf des Elefanten sitzt (denn auch unser Bewusstsein ist ja nicht immer präsent) soll nun wissen, was alles in seinem inneren vorgeht und alles Steuern können, ja ihren Willen sogar im Zweifel gegen die Interessen des Elefanten durchsetzen? Sie können sich jetzt sicherlich besser vorstellen, dass sich mit Hilfe der Hypnosetherapie Veränderungen erzielen lassen, die uns im normalen Bewusstseinszustand nur schwer möglich sind.
Über das Unterbewusstsein zum Kern unserer verborgenen Emotionen
Viele Menschen leiden unter belastenden Gefühlen wie Ängsten, Traurigkeit, Schuld, Scham oder Wut. Diese unverarbeiteten belastenden Emotionen empfinden wir als sehr störend und die daraus entwickelten, oft destruktiven Verhaltensweisen bzw. Verhaltensmuster können uns bei der Selbstverwirklichung und -entfaltung so stark einengen, dass wir in eine Sackgasse geraten. Es entwickeln sich diverse Krankheitsbilder und Störungen, wie beispielsweise Essstörungen, selbstschädigende Verhaltensweisen (stoffgebundene und stoffungebundene Süchte, Persönlichkeitsstörungen, Probleme und Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen. Wichtig ist, den Zusammenhang zwischen Handlungen und Gefühlen zu verstehen: alle unsere Handlungen, die wir jeden Tag ausführen, leiten sich von der emotionalen Ebene ab. Und genau dort setzt die Hypnose an. Mit Hilfe der Hypnosetherapie lassen sich belastende Gefühle aller Art angehen, aufarbeiten sowie auflösen. Sie haben endlich die Chance sich von negativen Emotionen zu befreien und neue Gefühle, wie innerliche Befreiung, Stärke, Selbstsicherheit, Glück in ihr Leben zu lassen. Durch die Veränderungen auf der Fühlebene werden Sie feststellen, dass Sie ihr Leben neu und anders ausrichten und die Dinge auf einmal anders angehen. Sie sind durch Neuausrichtung Ihres Fokus in der Lage Herausforderungen und Hürden auf gesunde Weise zu meistern und ihre alten destruktiven oder schädlichen Verhaltensmuster lösen sich auf – als Nebeneffekt und Folge der ursachenorientierten Hypnosetherapie. Durch Altersregressionen, also Zeitsprünge in die Kindheit Ihres eigenen Lebens, bei der Sie nochmal so fühlen als wären sie tatsächlich dort, lassen sich auch Gefühle und emotionale Konflikte bearbeiten, die aus der Kindheit stammen. Bei den meisten Menschen ist dies der Schlüssel zur Lösung ihrer Probleme – und einem besseren Leben.
Symptome als Warnsignale
Wenn unser individuelles Stressniveau – in der Psychotherapie spricht man auch von „Vulnerabilität“ - ein gewisses Maß übersteigt, dann kommt es über kurz oder lang zum Auftreten von Symptomen. Dazu gehören beispielsweise Schmerzen aller Art, Ein- und Durchschlafstörungen, tiefsitzende Ängste, Gefühle der Wertlosigkeit, Einsamkeit und Traurigkeit. Oft treten auch Verhaltensänderungen auf – sozialer Rückzug, Kompensation von Symptomen durch Medikamente, Drogen, Alkohol und anderen stoffgebunden und nichtstoffgebunden Substanzen. Patienten kommen in der Regel mit dem Ziel zu mir, bestehende körperliche, seelische oder geistige Symptome loszuwerden und deren Hintergründe zu analysieren. Bei der Behandlung von Patienten mit psychischen, psychosomatischen und körperlichen Erkrankungen wird immer wieder deutlich, dass ihre vorhandenen Symptome ein Hilferuf des Körpers sind, dass etwas nicht in Ordnung ist und geheilt werden will. Oft handelt es sich dabei um unbewusste Konflikte oder unverarbeitete traumatische Erlebnisse. Mit anderen Worten: Jede Krankheit ist ein Ausdruck des Körpers für ungelöste Probleme. Das Symptom ist nur eine Information über die Krankheit, nicht aber die Krankheit selbst. Im Wesentlichen gibt es zwei Gründe für eine Krankheit: Selbstbestrafung und Schutz. Manche Symptome lassen sich mit der Hypnose direkt behandeln, dies nennt sich symptomorientierte Behandlung. Bei anderen Symptomen müssen erst die dahinterliegenden Ursachen behandelt werden, damit sich die Lebensenergie wieder auf allen Ebenen ausrichten kann. Hier spricht man von einer ursachenorientierten oder auch hypnoanalytischen Behandlung. Ich unterscheide dabei zwischen Symptomen ohne behandlungsbedürftige Ursache (Primärsymptome) und Symptomen mit behandlungsbedürftiger Ursache (Sekundärsymptome). Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch kann ich mir ein Bild davon machen, ob eine ursachenorientierte oder eine symptomorientierte Behandlung bei Ihnen das Mittel der Wahl ist. Bei komplexeren Fällen und Mischbildern kann auch der Einsatz beider Verfahren sinnvoll sein; in manchen Fällen sieht man auch erst im Laufe der Anwendung, mit welchem Verfahren man den besten therapeutischen Effekt erzielt.
Bewährte Indikationen
für Kinder, Jugendliche und Erwachsene:
Kontraindikationen
Im Folgenden finden Sie eine Liste von Kontraindikationen.
Ablauf einer Hypnosebehandlung
Die erste Hypnosesitzung
In unserer ersten Sitzung lernen wir uns gegenseitig kennen. In einem ausführlichen, vertrauensvollen Vorgespräch wird eine Anamnese erhoben. Hier wird abgeklärt Wieso?, Weshalb? und Warum? Sie
kommen. Hier werden generell sehr detaillierte Fragen gestellt und sie haben die Möglichkeit Ihre Anliegen gezielt zu schildern. Viele haben schon eine Liste oder einige Notizen dabei, die
vorgetragen werden. Anhand der ausgiebigen, diagnostischen Erhebung können wir gemeinsam ein angestrebtes Therapieziel formulieren. Danach betrachten wir Ihre Vorstellung und Erwartung, die Sie an
die Hypnose haben. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass fast jeder eine bestimmte individuelle Betrachtungsweise darüber hat, was Hypnose ist. Diese Vorstellungen sind entweder geprägt von
Erfahrungen aus dem unmittelbaren Bekanntenkreis, von Informationen aus den Medien oder von Show-Hypnosen, welche man einmal gesehen hat. Manchmal wird die eigene Vorstellung auch geprägt von
Erzählungen dritter Personen, die einmal etwas davon gehört haben. All diese Vorstellungen müssen erst einmal ins richtige Licht gerückt werden. Sie erhalten Antworten auf allgemeine Fragen zur
Hypnose und zu meiner Vorgehensweise nach selbstorganisatorischen Prinzipien. Jetzt kann der eigentliche Ablauf der Behandlung erklärt werden. Je nach Ihrer Individualität und Ihrem Problem
entscheide ich, ob Ihre Hypnosebehandlung im Sitzen oder im Liegen stattfindet. Nach Ihren Wünschen kann die Hypnose mit spezifischer Musik untermalt werden. In der Hypnose selbst wird dann von der
Sie-Form in die Du-Form übergegangen. Diese Vertrauensform ist dem Unbewussten am leichtesten geläufig und es nimmt bestimmte Inhalte und Informationen dadurch gezielter an. Da es ein sehr
breites Spektrum an Hypnose-Induktionen gibt, werde ich mit Ihnen genau herausarbeiten, welche die beste Indikation für Ihr Beschwerdebild ist. Sie werden eingehend darüber aufgeklärt, was Sie im
Einzelnen erwartet. Und im Anschluss dürfen Sie Ihre erste Hypnosesitzung genießen, die Ihnen einen Eindruck von Gefühl und Wirkung der Hypnose vermittelt.
Folgesitzung(en)
In den Folgesitzungen werden dann ganz individuelle Hypnosetechniken eingesetzt, die Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Ziel am besten entsprechen.
Weitere Informationen erhalten Sie in meiner Praxis. Bitte vereinbaren Sie einen Behandlungstermin.
Behandlungsdauer - Anzahl der Hypnosesitzungen
Ein besonderes Merkmal der Hypnosetherapie ist die individuelle Gestaltung. Es gibt kein vorgegebenes therapeutisches Schema zur Häufigkeit und Anzahl der Sitzungen. Erfahrungsgemäß finden zu Beginn
mehrere Sitzungen statt, weil die Beschwerden und der Leidensdruck oft als akut empfunden werden. Stellen sich dann erste Behandlungserfolge ein, die Zeiträume zwischen den Sitzungen ganz von selbst.
Innere Veränderungen brauchen ihre eigene Zeit, um sich im Alltag zu verwirklichen. Während bei einem Menschen sich die Beschwerden nach kurzer Zeit merklich aufgelöst haben, braucht ein anderer eine
längere Begleitung. Die gesamte Wirkung einer Hypnosetherapie kann sich darüber hinaus noch lange Zeit nach den eigentlichen Sitzungen voll entfalten.
Zeitaufwand
Die erste Sitzung dauert in der Regel bis zu 2 - 3 Stunden und umfasst das anamnestische Erstgespräch sowie Ihre erste Hypnose. Die Folgebehandlungen werden mit einem Zeitumfang nach individueller
Absprache.